Im Barock wurde geschwelgt

Prunkvolle Bauwerke zeugen vom Leben der Hohenzollern in Ansbach
Geschweifte Formen, Kuppeln und Giebel, besondere Lichteffekte und prunkvolle Zierelemente: Das sind die Markenzeichen des barocken Baustils, der sich ursprünglich in Italien entwickelte und in Deutschland Ende des 17. Jahrhunderts einsetzte. Die Bauwerke mit ihren zahlreichen Ornamenten spiegeln auch das luxuriöse Lebensgefühl der damaligen Zeit wider. Adel und Kirche schwelgten im Luxus und demonstrierten ihre Macht mit der Errichtung prunkvoller Schlösser, Gutshöfe und Gotteshäuser.
Herrschaftliche Bauwerke als Zeichen der Macht

So ist es im mittelfränkischen Ansbach dem markgräflichen Erbe der Hohenzollern zu verdanken, dass sich die Besucher heute an einer Fülle prächtiger barocker Bauten erfreuen können. Eindrucksvolle Beamtendomizile, stattliche Bürgerhäuser und Gästepalais belegen die repräsentative Stellung der Stadt im 18. Jahrhundert. Wer einen Blick hinter die Fassaden und in die Innenhöfe werfen möchte oder mehr zur Geschichte der Hohenzollern erfahren will, kann sich einer öffentlichen Stadtführung anschließen. Ein Schmuckstück der Besichtigungstour ist die ehemalige Hofkirche St. Gumbertus, die mit ihren drei Türmen das Stadtbild prägt. Beim Blick in die 1.250 Jahre alte Kirche sticht vor allem die historische Wiegleb-Orgel mit ihrem reich verzierten barocken Gehäuse ins Auge. Alle zwei Jahre ist die Bachwoche, bei der sich Musikfreunde auf
einen ganz besonderen Konzertgenuss freuen können. In der Hofkirche und vielen weiteren barocken Sälen erklingen die Brandenburgischen Konzerte, zahlreiche Bach-Kantaten und die Johannespassion aus der Feder des bedeutenden Komponisten.
Raschelnde Röcke und edle Roben

Das architektonische Glanzlicht Ansbachs ist zweifelsohne die Residenz, die dem Markgrafen von Brandenburg-Ansbach einst als Wohnsitz diente. Bei einer Führung durch die 27 Prunkräume können Besucher den originalen Glanz vergangener Zeiten bewundern. Bei schönem Wetter bietet sich anschließend ein Spaziergang durch den nahegelegenen Hofgarten an, in dessen Zentrum die schlossartige Orangerie erstrahlt. Würde man jetzt noch auf Damen in Reifröcken und Herren in Kniehosen treffen, wäre das barocke Bild perfekt. Und genau darum geht es während der Rokoko-Festspiele am ersten Juliwochenende: Musik und Tanz, die markgräfliche Reiterei, Hofdamen in feinen Roben und stattliche Kavaliere sorgen für eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert.
Bayerischer Genussort

Auch heute darf in Ansbach noch geschwelgt werden – vor allem die hiesige Bratwurst gilt gebraten, im Zwiebelsud als “blaue Zipfel” oder geräuchert als Spezialität. Eben dieser Bratwurst hat Ansbach die Ernennung zum “Bayerischen Genussort” zu verdanken.
Wissenswertes und Kurioses über das kulinarische Kulturgut erfährt man bei einer speziellen Führung. Neu ist die Stadtführung “Ansbacher Genusstour”, bei der typische lokale Produkte wie Bauernbrot, Bier und Bratwurst an verschiedenen Genuss-Stationen verköstigt werden. Der Stadtführer berichtet über die Tradition der regionalen Produkte und stellt den historischen Zusammenhang mit Ansbach her. Weitere Informationen gibt es unter www.ansbach.de.

Information und Kartenvorverkauf:
Amt für Kultur und Tourismus, Johann-Sebastian-Bach-Platz 1, 91522 Ansbach, Tel. + 49 981/51243, Fax +49 981/51365,
e-Mail: akut@ansbach.de, Internet: www.ansbach.de